Bildkompetenz 6: Referentialität

Wenn jemand auf einem referierenden Bild zwar Gegenstandstypen, also ein Sujet, erkennt, aber nicht ein bekannte Person oder Situation als durch ein Bild bezeichnet identifizieren kann, dem fehlt die referentielle Kompetenz, ein Bild als solches wahrzunehmen. Er vermag in Familienphotos nur Genreszenen zu sehen, und ihn interessieren an einem Passphoto keine individuellen, sondern nur biologische Merkmale wie die Kopfform u. dg. Posener (2003)
Reale Objekte, virtuelle Objekte und fiktive Objekte können Gegenstand von Bildern und Bildwelten sein - nur sieht man dies den Bildern nicht unbedingt an. Dies und genau dies ist das Grundproblem der Bildepisteme. Das oben gezeigte Bild eines Gesichts, positiv und negativ, entspricht meinen Vorstellungen eines Gesichts und lässt mich somit (kognitiv) tatsächlich ein Gesicht sehen. Auch wenn keines „wirklich“ vorliegt. Die Referentialität entsteht hier als Projektion. Worauf Bilder verweisen, worin deren Referenz besteht, ist Wirklichkeit (realer Gegenstand), Virtualität (möglicher oder ideeller Gegenstand, Schema oder Plan) und Fiktion (simulierter Gegenstand).
Didaktisch:
Das Unterrichtsprojekt „Mars“ ist dieser Thematik gewidmet. Die Lösung des Problems wird seitens der Wissenschaft (nasa.gov.) geliefert und kann nachvollzogen werden.