Das Bild als visuelles Medium

So kompliziert kann die Sache mit dem Bild ja nicht sein. Man muss ja nicht gerade eine Kanzlei aufmachen.
Die folgenden Elemente konstituieren (mindestens) „das“ BILD:
  1. Ein Bild ist ein visuelles Medium .
  2. Visuelle Medien sind Artefakte der visuell-symbolischen Systeme einer Kultur.
  3. Dargestellt wird ein Sachverhalt ikonisch, symbolisch oder als Verweis.
  4. Die Möglichkeit des Bildes ist seine Medialität.
  5. Visuelle Wahrnehmung (das mentale Bild) ist Voraussetzung der Bildrezeption.
  6. Bilder sind Speicher- oder Kommunikationsmedien.
  7. Das Bild referenziert und kodiert Wirklichkeit/Realität, Virtualität, Bedeutung/Sinn - oder andere Bilder.
Am wenigsten verständlich dürfte hier der vierte Punkt sein. Medialität meint die bildspezifischen Eigenschaften des Bildträgers und die ist bei einem Zeichenblatt, einer Foto oder einem Computerbild anders. Erst als es im 19. Jahrhundert gelang, die flüchtigen Schatten der längst bekannten camera obscura mittels chemischer Verfahren zu fixieren, konnte die Photographie (das Aufzeichnen des Lichts) - analog - entstehen. Die Medialität des digitalen Bildes funktioniert anders und lässt u.a. einen sofortigen Bildgebrauch zu (Das Bild braucht keine „Entwicklung“).
  • Boehm, G. (1994) (Hrsg.) Was ist ein Bild? München: Fink.
  • Boehm, G. (2007) Wie Bilder Sinn erzeugen. Berlin: University Press.