Bildkompetenz 4: Bild-Syntax

Wer eine Farb-Form-Konfiguration nicht in Segmente zerlegen und ihnen eine Ordnung erkennen kann, dem fehlt die syntaktische Kompetenz, ein Bild als solches wahrzunehmen. Es bleibt für ihn chaotisch, selbst wenn es als Ganzes für etwas anderes zu stehen scheint. Posener (2003)
Die von Posener behauptete Bild-Syntax ist nicht direkt mit der Syntax der Sprache vergleichbar. Denn anders als bei dieser lassen sich Form und Inhalt nicht klar trennen, wohl aber die bildnerischen Elemente von dem, worauf sie verweisen. Und diese bildnerischen Elemente machen die bildnerische Komposition aus (etwa bei abstrakten Gemälden) oder aber den „Stil“ einer Epoche oder eines Künstlers, einer Künstlerin oder eine künstlerischen Bewegung. Noch heute gehört es zu den wichtigsten Zielen des Kunstunterrichts, die kommenden Generationen in die Formensprache des Bildnerischen einzuführen. Ein damit zusammenhängender und in sich schlüssiger Kanon der bildnerischen Techniken und Gestaltungsformen konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Auch eine „Elementarlehre“ der Sehformen etwa als Grundkanon des anschaulichen Denkens bliebt Programm.
Didaktisch:
Wie oben angetönt, beschäftigt sich der Kunstunterricht seit jeher mit der bildnerischen „Syntax“. Die Frage nach den Elementen einer Gestaltungslehre setzt sich in den neuen Medien fort (siehe z.B. die visuelle Gestaltung einer Hompepage).
  • Kandinsky, W. (1986) Punkt und Linie zu Fläche. Bern: Benteli.
  • Klee, P. (1965) Pädagogisches Skizzenbuch. Mainz und Berlin: Florian Kupferberg
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Formalismus_(Kunstgeschichte)
  • Arnheim,R. (1972) Anschauliches Denken. Köln: DuMont.
  • Plaum, G. (2010) Anschauliches Denken. Erschienen in: IMAGE 11.